Produkte von Neustift
Seit 1142 wird im Kloster Neustift Weinbau betrieben. Die Augustiner Chorherren gehörten zu den Pionieren des Weinbaues im Mittelalter. Heute ist die imposante Anlage in Neustift bei Brixen Kloster, Schülerheim, Tagungszentrum, Bibel- und Ökozentrum - und natürlich Weinkellerei. Der laizistische Verwalter des Stiftes, Urban von Klebelsberg, ist selbst begeisterter Weinliebhaber. Für die Arbeit im Keller ist seit zwei Jahren Celestino Lucin zuständig. Der talentierte Önologe hat bereits bei Schreckbichl seine Qualitäten eindrucksvoll dargelegt.
Die Stiftskellerei hält 13 Hektar im eigenen Besitz. Zwei davon befinden sich im Brixner Talkessel und bilden der Grundlage für die Weißweine. Die Rotweine hingegen stammen aus ebenfalls zum Stift gehörenden 9 Hektar am Marklhof in Girlan und von 2 Hektar beim Kloster Mariaheim mitten in Bozen. Die Lagen am Marklhof ergeben Chardonnay, Weißburgunder, Edelvernatsch und Blauburgunder, das Weingut in Bozen kräftigen Lagrein. Die Stiftskellerei verwendet nicht nur eigene Trauben, sondern kauft auch zu. Das macht sie in einer originellen Art und Weise, nämlich von einer eigenen Genossenschaft. Von Klebelsberg erklärt das so. Mit der Säkularisation im 18. Jahrhundert sind viele Weingüter in den Besitz der ehemaligen Pächter übergegangen. Diese haben 1964 eine Genossenschaft gegründet, von der das Kloster ihre Trauben kauft. Die Weißweine - sie wachsen im nördlichsten Anbaugebiet Italiens - sind charaktervolle Weine mit einer für Italien ungewohnt stahligen Säure und sehr duftigem Bukett. Seitdem Celestino Lucin im Keller handwerkt haben auch die Roten merklich an Profil gewonnen.